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Verbundforschungsvorhaben "DigiHeat" gestartet

19.12.2022
Im Vorhaben DigiHeat wird ein digitalisiertes Wärmekraftwerk entwickelt und in der Praxis erprobt. Die Verbundpartner trafen sich Ende November 2022 zum Projektauftakt in Frankfurt.

Die Fernwärmebranche befindet sich im Umbruch. Um die Klimaziele zu erreichen, werden die Fernwärmesysteme in Deutschland dekarbonisiert und modernisiert. Teil dieser Transformation ist der vermehrte Einsatz von dezentralen, erneuerbaren Wärmeerzeugern, woraus für Wärmeversorger neue Herausforderungen erwachsen, wie beispielsweise der kostenoptimale und flexible Einsatz der unterschiedlichsten Wärmeerzeuger.

Vor diesem Hintergrund bietet die Digitalisierung in Kombination mit geeigneter Sensorik die Chance auf eine bessere Kenntnis des Wärmebedarfs, eine Zustandserkennung im Wärmenetz sowie ein intelligentes und vorausschauendes Erzeugungs- und Speichermanagement.

Das Vorhaben DigiHeat knüpft an dieser Stelle an und kombiniert konkrete Digitalisierungs-maßnahmen der drei beteiligten Stadtwerke aus Gießen, Marburg und Hanau mit der Entwicklung und Praxiserprobung des innovativen Konzepts eines „digitalisierten Wärmekraftwerks“. Hierbei ist geplant, die IKT-Systemarchitektur des virtuellen Kraftwerks, wie sie im Stromsektor bereits vielfach Anwendung findet, durch das Fraunhofer IEE und Danfoss auf den Fernwärmesektor zu übertragen. Kombiniert mit Kommunikations-technologien und Datenübertragungs-standards wird das „digitalisierte Wärmekraftwerk“ bei den drei beteiligten Stadtwerken implementiert. Somit können die wissenschaftlichen Ergebnisse direkt in Praxiserfahrungen übersetzt werden. Durch die Mitarbeit der TU Berlin ist das Vorhaben an den „National 5G Energy Hub“ angebunden.

Beim Auftakttreffen zum Vorhaben im November 2022 fand sich das Forschungskonsortium beim Projekt-koordinator AGFW in Frankfurt ein. Im Austausch mit den Stadtwerken konnten bereits mögliche Anwendungsfälle identifiziert werden, welche für den Einsatz von Digitalisierungsmaßnahmen prädestiniert sind. Im Verlauf des Vorhabens sollen zusammen mit den Verbundpartnern die Voraussetzungen für einen zielgerichteten, effizienzsteigernden Einsatz von 5G-Übetragungstechnologien und -standards in der Fernwärmebranche geschaffen werden.

Im Rahmen des Projektes werden durch die Zusammenarbeit des AGFW mit den Stadtwerken und den Projektpartnern Danfoss, Fraunhofer IEE und TU Berlin nicht nur Algorithmen und KI-Verfahren entwickelt, sondern auch direkt in realen Fernwärmenetzen angewendet.

Verbundprojekte wie dieses ermöglichen die direkte Gegenüberstellung zwischen den Anforderungen der Fernwärmebranche und den Möglichkeiten der Forschung. Mitgliedsunternehmen des AGFW erhalten so die Möglichkeit, sich aktiv in die Entwicklung von innovativen Konzepten einzubringen und die Zukunft mitzugestalten.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter dem Link: www.fernwaerme-digital.de/projekte/digiheat

Das Vorhaben DigiHeat wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem Förderkennzeichen 03EN3065 gefördert.
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Thomas Pauschinger
Forschung & Entwicklung
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