Aktuelles aus dem Bereich

Energie-/Klimakonzepte & F+E / Stadtentwicklung / Aktuelles aus dem Bereich

Auftakt für Netzwerk Thüringen der Plattform Grüne Fernwärme

21.06.2022
Grüne Fernwärme aus erneuerbaren Energien kann einen wichtigen Beitrag leisten, um die deutschen und europäischen Klimaziele zu erreichen. Wie die Erzeugung von Fernwärme konkret abläuft und wie Städte und Gemeinden damit versorgt werden können, das erfuhren kommunale Vertreter vergangene Woche im thüringischen Waltershausen im Landkreis Gotha. Dort fand die Auftaktveranstaltung des Netzwerks Thüringen der AGFW-Plattform Grüne Fernwärme statt.
Einblick in die Erzeugung von Fernwärme erhielten die Teilnehmer des Netzwerktreffens in Waltershausen.

Pate für Thüringen ist Rico Bolduan, Geschäftsführer der TWS Thüringer Wärme Service GmbH. Für ihn ist die Weitergabe des erworbenen Fernwärme-Know-hows ein zentraler Antrieb. „Viele Kommunen fragen sich derzeit, wie sie ihre Wärmeversorgung klimaneutral aufstellen können. Neben der Art der erneuerbaren Energien und ihrer Besonderheiten steht dabei auch oft die Frage nach möglichen Fördermitteln und den rechtlichen Rahmenbedingungen im Raum. Genau darauf können wir im Rahmen unseres Netzwerks Antworten liefern und eine erste Orientierung geben, wie der Weg zu einer dekarbonisierten Fernwärmeversorgung aussehen kann.“

Neben der Vermittlung von Wissen stand auch ein Vor-Ort-Besuch auf dem Plan. Die Teilnehmer besichtigten nach der Veranstaltung gemeinsam das nahegelegene Heizkraftwerk Waltershausen-Ibenhain. Dort werden mit einem Blockheizkraftwerk mit Wärmespeicher samt Spitzenlastkessel und Wärmepumpe pro Jahr 9.000 Megawattstunden Fernwärme und 5.000 Megawattstunden Strom erzeugt. Für die Vertreter aus den Kommunen bot sich so die Möglichkeit, die hocheffiziente Methode der Kraft-Wärme-Kopplung einmal „live“ zu sehen und mit den Mitarbeitenden vor Ort über ihre Betriebserfahrung und die weiteren Ausbaupläne zur Integration erneuerbarer Energien vor Ort zu sprechen. Das Fernwärmenetz wird von der Energieversorgung Inselsberg GmbH betrieben, die Erzeugungsanlage von der Thüringer Energie AG.

Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung des AGFW, dankte der TWS und allen Beteiligten für die Einblicke und Impulse. „Aus unserer jahrelangen Tätigkeit heraus wissen wir, dass sich die Wärmewende vor Ort in den Kommunen entscheidet. Hier müssen die handelnden Akteure die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten kennen. Sie müssen abschätzen können, wie sie ihre regionalen Gegebenheiten am besten nutzen können und welche Art der Wärmeversorgung sie auf dem Weg zur Klimaneutralität weiterbringt. Im Rahmen unserer Plattform Grüne Fernwärme wollen wir sie mit diesem Wissen ausstatten.“ Er dankte ebenfalls der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur ThEGA für die Impulse im Rahmen der Veranstaltung. „Eine enge Zusammenarbeit zwischen AGFW und den Landesenergieagenturen ist für uns sehr wichtig. Die rund 11.000 Kommunen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Gemeinsam unterstützen wir sie auf ihrem Weg und geben Orientierung.“

Die Plattform Grüne Fernwärme des AGFW bietet interessierten Kommunen inzwischen Ansprechpartner in Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen. Weitere Netzwerke starten in den kommenden Monaten, darunter als nächstes in der Region Rosenheim in Bayern. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Plattform unter www.gruene-fernwaerme.de.

Weitere Artikel mit folgenden Schlagworten anzeigen: