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Energieexperten aus ganz Deutschland diskutierten beim 28. Dresdner Fernwärme-Kolloquium zur Wärmewende

25.09.2023
Das 28. Dresdner Fernwärme-Kolloquium war ein voller Erfolg: Mehr als 350 Teilnehmer vor Ort, 50 Online und 50 Aussteller waren der Einladung des AGFW zum traditionellen jährlichen Branchentreff gefolgt. Vertreter aus Politik, Mitgliedsunternehmen und Verband diskutierten am 19. und 20. September im Dresdner World-Trade-Center über aktuelle Herausforderungen, neue Technologien und Lösungen für die Wärmewende.
AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch, Laudator Udo Wichert, AGFW-Präsident Dr.-Ing. Hansjörg Roll sowie Preisträger Prof. Dr. Matthias Koziol. Bildquelle: Silke Laufkötter

Im Fokus dabei: Die Transformationsplanungen der Fernwärmebranche, die kommunale Wärmeplanung, der Erfahrungsaustausch zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Fernwärme sowie zahlreiche Innovationen im Bereich der Digitalisierung und Betriebsoptimierung.

AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch wertete den starken Zuspruch in der Rückschau auf die beiden Kongresstage als positives Signal. „Die Branche steht vor großen Herausforderungen. Erfahrungsaustausch und Vernetzung sind hier wichtige Elemente. Unsere Mitgliedsunternehmen, darunter zahlreiche Stadtwerke aus ganz Deutschland, haben in den vergangenen Jahren bereits große Summen in die Dekarbonisierung ihrer Wärmenetze investiert. Diese Transformation hin zu einer klimaneutralen, grünen Fernwärmeversorgung werden sie engagiert fortsetzen. Allerdings sind sie dabei auf Unterstützung durch die Politik und passende Förderkonditionen angewiesen.“ Die Klimaziele der Bundesregierung blieben trotz der großen Auswirkungen der Ukrainekrise auf den deutschen Energiesektor weiterhin bestehen, so Lutsch. „Damit uns die Balance aus Versorgungssicherheit, Dekarbonisierung und Bezahlbarkeit der Wärme gelingt, benötigen wir ein Umdenken, gesamtgesellschaftlich, aber auch politisch. Wenn die Fernwärme als bevorzugte Lösung zur Dekarbonisierung der Innenstädte angesehen wird, müssen Fördervolumina auch dementsprechend zur Verfügung stehen.“

Lutsch begrüßte in diesem Zusammenhang die Äußerungen von Christian Maaß, Leiter der Abteilung Energiepolitik – Wärme und Effizienz im Bundeswirtschaftsministerium auf dem diesjährigen Kolloquium. Dieser hatte die Relevanz der Fernwärme für das Gelingen der Wärmewende betont. Fernwärme sei die einfachste Lösung zur Dekarbonisierung der Innenstädte zu vertretbaren Preisen. Er ermunterte die Unternehmen, die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) in Anspruch zu nehmen und entsprechende Anträge zu stellen. Wenn die Nachfrage stimme, könne auch über eine Ausweitung des bisherigen Fördervolumens gesprochen werden. AGFW-Präsident Dr.-Ing. Hansjörg Roll forderte diese Erhöhung des BEW-Fördervolumens als wichtiges Signal an die Unternehmen ein. Zudem sollte das Programm nicht länger haushaltsabhängig sein, was einen Unsicherheitsfaktor für Investitionen darstelle. Außerdem müsse die Wärmelieferverordnung angepasst werden, da sie nach wie vor den Ausbau und die Modernisierung der Fernwärme bremse.

Eine wichtige Rolle kommt den AGFW-Mitgliedsunternehmen derzeit bei einem weiteren Thema zu: Städte und Gemeinden in ganz Deutschland beschäftigen sich aktuell mit der kommunalen Wärmeplanung. Parallel sind die Versorger mit ihren Transformationsplanungen weit fortgeschritten. Wie wichtig hierbei die frühzeitige Einbeziehung und „Verdrillung“ sämtlicher relevanter Akteure ist, verdeutlichte die von Harald Rapp, AGFW-Bereichsleiter Stadtentwicklung, moderierte Diskussionsrunde mit Spitzenvertretern der wohnungswirtschaftlichen Verbände. Speziell die Perspektiven von Kommune, Versorger, Wohnungswirtschaft und Energieagenturen im gemeinsamen Zusammenspiel seien entscheidend, damit am Ende ein für die Bürger tatsächlich gut nutzbares Konzept entstehe, so der einhellige Tenor der Diskussionsteilnehmer.

Für seine langjährigen Verdienste um die Fernwärme wurde Prof. Dr. Matthias Koziol im Rahmen des Kolloquiums mit dem 9. ETA-Ehrenpreis des AGFW ausgezeichnet. Laudator Udo Wichert, selbst AGFW-Ehrenmitglied und 8. ETA-Ehrenpreisträger, dankte Prof. Koziol stellvertretend für den Verband für das große Engagement. Koziol habe es stets geschafft, akademisches Wissen in Projekte vor Ort zu übertragen. Der Preisträger hat die Weiterentwicklung der Fernwärme in den verschiedensten Funktionen in der Wissenschaft, als politischer Berater und auch in der direkten Projektarbeit bei den AGFW Mitgliedsunternehmen spürbar geprägt. Prof. Koziol bedankte sich für die Auszeichnung und betonte seinerseits die Relevanz einer ehrlichen Diskussion, um Dinge voranzubringen. Diese Offenheit habe er stets bei den vielen Mitstreitern im Verband und aus den Unternehmen gefunden. Sie trage zu dem guten Ruf bei, den die Fernwärme heute zu Recht besitze.

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