Mehr Tempo bei der Wärmewende: Initiative fördert Nutzung von Abwasserwärme in NRW
Zum Auftakt der Initiative unterzeichnete Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur mit Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Organisationen eine Grundsatzerklärung. „Ziel unserer Initiative ist es, die beteiligten Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und konkrete Projekte anzuschieben“, so die Ministerin. „Wir sind sicher: Die Wärme aus Abwasser wird zu einem wichtigen Baustein für eine künftig klimaneutrale Wärmeversorgung in NRW werden. Bis 2030 wollen wir bereits mindestens eine Terawattstunde Wärme pro Jahr aus Abwasser gewinnen. Bis 2045 sollen es vier sein. Das entspricht dem Wärmebedarf von rund 200.000 Haushalten. Um das zu schaffen, gilt es mehrere hundert Projekte anzuschieben. Mit unserer neuen Initiative packen wir das jetzt an.”
„Bislang wird Abwasser als Wärmequelle noch selten genutzt. Um die vorgeschriebenen Ziele der Wärmewende zu erreichen, müssen wir auf viele verschiedene Quellen setzen und vorhandene Wärme effektiv nutzen“, so AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. Nach aktuellen Schätzungen des Landes NRW werden abhängig von der Projektgröße etwa 100 Projekte aus Kläranlagen und rund 700 Kanalisations-Projekten benötigt, um die Ziele für den Ausbau der Abwasserwärme bis 2045 in NRW zu erreichen.
So funktioniert Abwasserwärme
Die Restwärme aus dem Abwasser lässt sich durch den Einsatz von Wärmetauschern und Wärmepumpen klimafreundlich nutzbar machen – sowohl zum Heizen im Winter als auch zur Kühlung im Sommer. Besonders in Ballungsgebieten, wo viel Abwasser anfällt, besteht auch ein erhöhter Wärmebedarf. Die Abwärme wird normalerweise aus Abwasserkanälen oder aus dem Auslauf von Kläranlagen entzogen. Dafür stehen bereits technische Lösungen zur Verfügung. Dennoch wird dies bislang nur selten genutzt.