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AGFW beteiligt sich an KWK-Studie

15.01.2025
Der AGFW hat mit den Verbänden Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft und dem Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung eine Studie zum Beitrag der KWK zu einer gesicherten, bezahlbaren und CO2-armen Energieversorgung veröffentlicht, in der die Notwendigkeit zur Verlängerung des KWKG dargestellt wird.

Der AGFW hat sich an der Studie „Beitrag von KWK zu einer gesicherten, bezahlbaren und CO2-armen Energieversorgung“ beteiligt. Die Studie wurde von Frontier Economics in gemeinsamer Beauftragung mit den Verbänden Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft (vormals Zukunft Gas) und dem Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) erarbeitet und am 15. Januar 2025 offiziell vorgestellt.

Die Studie zeigt auf, wie die gleichzeitige Transformation hin zu mehr Stromverbrauch durch Elektromobilität und Wärmepumpen bei gleichzeitiger Stilllegung von Kern- und Kohlekraftwerken das Energieversorgungssystem in Deutschland vor große Herausforderungen stellt. Ausgehend von einer prognostizierten Kapazitätslücke an steuerbarer Kraftwerksleistung von 17 bis 21 GW zur Stromerzeugung, kann bei guter Ausgestaltung der politischen Rahmenbedingungen der Neubau von KWK-Anlagen bis zu 10,5 GW dieser Kapazitätslücke schließen. Doch nicht nur der Neubau wird adressiert. Mit dem Wissen, dass 75 % der in Deutschland installierten KWK-Leistung älter als 10 Jahre ist. wird der Modernisierungsbedarf bestehender KWK-Anlagen deutlich. 

Neben einem maßgeblichen Beitrag zur Schließung der Kapazitätslücke arbeitet die Studie weiterhin heraus, dass durch die verbrauchsnahe Erzeugung von Strom und Wärme eine Entlastungswirkung auf den Stromnetzausbau zu erwarten ist. Denn ein Großteil der Anlagen bzw. der angeschlossenen elektrischen Leistung sind auf Verteilnetzebene an das Stromsystem gekoppelt. 

Außerdem wird dargestellt, dass die KWK-Technologie brennstoffneutral ist und keine fossile Verbrennungstechnologie darstellt. Somit ist die KWK eine Effizienztechnologie, die gerade bei teuren erneuerbaren oder synthetischen Brennstoffen, wie Wasserstoff, die Kosten so gering wie möglich hält. Dabei gilt insbesondere auch, dass die KWK-Technologie eine optimale Ergänzung zu erneuerbaren Strom- aber auch Wärmeerzeugungsanlagen darstellt. Die Anlagen können flexibel den Strommarktsignalen folgen und somit den Weg zur Dekarbonisierung des Energiesystems Deutschlands tatkräftig unterstützen.

Basierend auf diesen Erkenntnissen empfiehlt die Studie, das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) zu verlängern, und damit einen sicheren Rahmen für Investitionen in KWK-Anlagen, aber auch zur Förderung von Wärmenetzen festzulegen. Denn das umlagefinanzierte KWKG stellt eine etablierte Lösung für die Schließung der Kapazitätslücke dar, die zwar politisch gewollt ist, aber bisher nicht umgesetzt werden konnte.

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