Wärmequelle Erneuerbare Energien

Energiewirtschaft, Recht & Politik / Energiewende & Politik / Fernwärmesystem / Wärmequelle Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien

Die Wärmeversorgung über Wärmenetze ermöglicht die Integration einer großen Bandbreite erneuerbarer Erzeugungstechnologien in den Wärmesektor. Damit ist ein Wärmenetzsystem als Infrastruktur zukunftssoffen für neue Technologien und Brennstoffe.

Erzeugeranlagen, die gasförmige, flüssige oder feste Biomasse wie Holzhackschnitzel oder Biogas einsetzen, eignen sich für die Bereitstellung von Fernwärme. Eine Investition in eine Anlage zur Nutzung solcher Stoffe ist, aufgrund der aufwendigen Abgasreinigung, erst ab einer Mindestgröße wirtschaftlich vertretbar. Eine gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme mittels hocheffizienter KWK aus Biomasse lässt sich häufig nur in Anlagen wirtschaftlich realisieren, die für eine reine Objektversorgung zu groß wären. Der Einsatz von Biomasse als begrenzte Ressource ist in großen Netzen sehr gut geeignet um den erhöhten Wärmebedarf im Winter zu decken.

Großwärmepumpen ermöglichen die Erschließung großer Umweltwärmepotenziale, die auf vergleichsweise niedrigem Temperaturniveau vorliegen, wie z. B. aus Oberflächengewässern, Abwasser, bodennaher Geothermie. Von besonderem Vorteil ist die Nutzung von niedertemperierter Abwärme als Wärmequelle, da diese somit auch im Winter außerordentlich effizient betrieben werden können. . Außerdem können durch die Einbindung in Fernwärmenetzsysteme Großwärmepumpen im Vergleich zu dezentralen Wärmepumpenlösungen durch die Grundlastbereitstellung weitaus höhere Vollbenutzungsstunden erreichen und damit wirtschaftlicher arbeiten.

Wärme aus Solarthermieanlagen ist CO2-frei und sehr gut geeignet, um in ländlichen Regionen mit niedrigen Bodenpreisen den Wärmebedarf mit zu decken. Für die Erzeugung von solarthermischer Wärme sind große Flächen notwendig, die im stadtnahen Raum sehr teuer sind, wenn Sie nicht von der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Um die Wärmeversorgung in einem Wärmenetzsystem sicherzustellen, muss Solarthermie mit Speichern und anderen Erzeugungstechnologien ergänzt werden, denn sie liefert die größten Wärmemengen im Sommer, wenn der Wärmebedarf gerade am niedrigsten ist. Deshalb liegt der solare Deckungsanteil in Wärmenetzten mit Solarthermieanlagen häufig nicht über 15 %. Der Anteil lässt sich steigern durch den Einsatz von großen saisonalen Wärmespeichern, welche mit Wärmepumpen tiefenentladen werden. Jedoch sind diese Systeme unter der aktuellen Förderung in den meisten Fällen nicht wirtschaftlich umsetzbar.

Die direkte Bereitstellung von Wärme aus hydrothermalen Geothermieanlagen für Fernwärmesysteme ist nur unter bestimmten geologischen Begebenheiten möglich. Um die erforderlichen Temperaturen zu erreichen, ist in den meisten Fällen eine Bohrtiefe von mehr als tausend Metern nötig. Hohe Kosten für die Bohrung und auch das Fündigkeitsrisiko machen diese Technologie  erst ab einer ausreichenden Mindestwärmeleistung wirtschaftlich sinnvoll. Sie eignet sich aber aufgrund der kontinuierlichen Wärmebereitstellung hervorragend für die Bereitstellung der Grundlast in Wärmenetzen.