Sanierung von Fernwärme-Verteilleitungen durch GFK-Druckschlauch-Liner im Bestand und bei innovativen Verlegesystemen

November 2022

Kurzbeschreibung

Förderkennzeichen:   03EN3052A

Laufzeit:                      01.04.2022 - 31.03.2025

Das Forschungsvorhaben 'FW-Liner' (FKZ: 03ET1457A-G) zeigt prinzipiell, dass vor Ort erhärtende Schlauch-Liner aus GFK als Sanierungsverfahren für Fernwärmeleitungen eingesetzt werden können. Die erreichten Entwicklungsschritte weisen nach, dass GFK-Liner die hohen spezifischen Anforderungen hinsichtlich der mechanischen, thermischen und chemischen Belastbarkeit erfüllen und auch die Laboruntersuchungen zur beschleunigten thermischen Alterung lassen auf ausreichende Zeitstandfestigkeit schließen. Die Vorteile des grabenlosen Sanierungsverfahrens liegen auf der Hand: kurze Installationszeit, geringe Belästigungen durch Baulärm und -staub für Anwohner, lediglich kurzfristige Störungen des Straßen- und Lieferverkehrs, Einbau auch unter beengten Bedingungen möglich, Schonung des umliegenden Bodens (da kein Ausheben der Bodenmassen notwendig), verringerter Ressourceneinsatz gegenüber einem Leitungstausch. Mit dem Ziel diese Vorteile zu nutzen, ist es in erster Linie notwendig, dass der FW-Liner unter möglichst vielen FW-typischen Randbedingungen zur Anwendung kommen kann. Hierfür ist besonders eine technische Lösung erforderlich, die es nicht nur ermöglicht den Liner in ungestörten Rohrleitungsabschnitten einzusetzen, sondern auch bei Leitungsabschnitten mit Seitenabgängen (bspw. Hausanschlüsse) zur Anwendung kommen kann. Die Entwicklung technischer Lösungen zur grabenlosen Herstellung von dichten Seitenabgängen ist zentrales Ziel des Forschungsvorhabens. Weiterhin sollen, durch die Entwicklung von Typprüfungen für in FW-Systemen einsatzbare Liner, grundlegende Hilfestellungen zum Planungs- und Bauablauf geschaffen werden, welche die organisatorischen Hürden zur praktischen Anwendung des Sanierungsverfahrens reduzieren. Basierend auf belastbaren Erkenntnissen zur erwarteten technischen Nutzungsdauer werden auch die finanziellen Aspekte des Sanierungsverfahrens analysiert, um EVU auch aus wirtschaftlicher Perspektive eine Entscheidungsgrundlage bereitzustellen.

Am 22.03.2021 begleitete der AGFW den ersten Linereinzug in ein deutsches Fernwärmenetz. Die rund 115 Meter lange KMR-Rohrleitung wurde, im Rahmen des BMWK-geförderten Verbundforschungsvorhabens „FW-Liner“ (FKZ: 03ET1457), als Teststrecke für die Untersuchung fernwärmegeeigneter Schlauchliner-Sanierungsverfahren errichtet. Durch die Anbindung parallel zum Versorgungsnetz der Stadtwerke Neumünster (SWN) erfahren die Liner und Prototypen reale Temperaturbelastungen, ohne dass der Betrieb des eigentlichen Versorgungsnetzes gestört wird. Dieses Video dokumentiert den Einbau des Produktes CarboSeal der Firma PPR Deutschland GmbH auf einem 40 Meter langen Rohrabschnitt.